Judit Barth-Richtarz (1977–2023)

Ein Nachruf

Alexandra Horak, Barbara Neudecker & Regina Studener-Kuras

Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik • Band 30 (2024), 293–299

https://doi.org/10.30820/0938-183X-2024-30-293 CC BY-NC-ND 4.0 https://jahrbuch-psychoanalytische-paedagogik.de

Zusammenfassung: Im Nachruf werden Leben und Werk von Judit Barth-Richtarz gewürdigt, die als Vertreterin der Wiener Psychoanalytischen Pädagogik in Forschung, Lehre und Praxis das Verstehen der Entwicklungsbedürfnisse von Kindern in den Mittelpunkt pädagogischen und psychosozialen Denkens stellte. Besondere Schwerpunkte ihrer Arbeit stellten Überlegungen zur psychoanalytisch-pädagogischen Diagnostik und die Folgen von Trennung und Scheidung für Kinder und Jugendliche dar.

Schlüsselwörter: Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberatung, psychoanalytisch-pädagogische Diagnostik, Kinderbeistand, Psychoanalytische Heilpädagogik, Scheidungsforschung

Mit großer Betroffenheit gedenken wir unserer Kollegin und Freundin Dr.in Judit Barth-Richtarz, die im Frühjahr 2023 verstorben ist. Mit diesem Beitrag möchten wir ihre Arbeiten im Rahmen der Psychoanalytischen Pädagogik würdigen sowie ihre Verdienste in Forschung, Lehre und Praxis, das Verstehen der Entwicklungsbedürfnisse von Kindern in den Mittelpunkt pädagogischen und psychosozialen Denkens zu stellen.

Wie viele Vertreter*innen der Wiener Psychoanalytischen Pädagogik studierte Judit Barth-Richtarz Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik an der Universität Wien, wo ihr Interesse an der Psychoanalyse und an der Psychoanalytischen Pädagogik geweckt wurde. Noch während ihres Studiums erschien mit einem Literaturumschauartikel zu aktuellen psychoanalytisch-pädagogischen Publikationen ihre erste Veröffentlichung im Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik (Ereky & Richtarz 2000). Im Anschluss an ihr Studium absolvierte sie die Ausbildung zur Psychoanalytisch-pädagogischen Erziehungsberaterin bei der Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik (APP Wien) und war dort auch über viele Jahre Mitglied des Vorstands. Zuletzt befand sie sich in Ausbildung zur Psychoanalytikerin in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.

Judit war unermüdlich mit Herz und Engagement in vielen professionellen Feldern tätig. Ob in der psychoanalytisch-pädagogischen Erziehungsberatung mit Eltern, als langjährige Mitarbeiterin eines sozialpädiatrischen Ambulatoriums in Wien oder in ihrer Funktion als Leiterin des Studiengangs »Kinder- und Familienzentrierte Soziale Arbeit« an der FH Campus Wien – stets waren ihr zwei Themen ein Anliegen: die Orientierung an der Entwicklung und an den Entwicklungsbedürfnissen von Kindern und Jugendlichen und das förderliche Potenzial pädagogischer und psychosozialer Interventionen jenseits von Psychotherapie. Damit verkörperte Judit die »Wiener Tradition« der Psychoanalytischen Pädagogik mit ihren Wurzeln in der Heilpädagogik auf ganz besondere Weise, von der sich auch viele Studierende und junge Kolleginnen und Kollegen angesprochen fühlten und motiviert wurden, im pädagogischen Bereich entwicklungsförderlich tätig zu werden. Dem potenziellen Berufsbild und der beruflichen Identität von »Sonder- und Heilpädagog*innen« widmete sie sich auch in ihrer Diplomarbeit an der Universität Wien (Richtarz 2001; 2002).

Ein besonderes Anliegen war ihr die (psychoanalytisch-)pädagogische Diagnostik von Entwicklungsproblemen und Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen (Barth-Richtarz 2009c; Barth-Richtarz & Neudecker 2015; Barth-Richtarz & Doppel 2017). Auch hier stand das pädagogische Selbstverständnis im Zentrum:

»Erstens umfasst pädagogische Diagnostik mehr als die Festschreibung eines aktuellen Zustands (Status). Es geht immer auch um die Frage der Genese (von Problemlagen) und darum, prospektiv eine Vorstellung davon zu entwickeln, was (konkret) dazu beigetragen werden kann, dass die Problemlage gemildert oder beseitigt wird bzw. Beziehung, Erziehung und Bildung befördert werden« (Barth-Richtarz & Doppel 2017, S. 77).

Die diagnostische Grundhaltung, dass es um das Verstehen psychodynamischer Prozesse und nicht primär um die Zuschreibung von Diagnosen und Störungsbildern geht, brachte sie auch in einer Arbeitsgruppe der APP ein, aus der eine Handreichung für Erziehungsberater*innen zur Diagnostik im Rahmen der Psychoanalytisch-pädagogischen Erziehungsberatung hervorging (Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik, 2020).

Ein weiterer Schwerpunkt von Judit war die Auseinandersetzung mit den Folgen von Trennung und Scheidung für Kinder und Jugendliche. Im Rahmen ihrer Dissertation »Zur Bedeutung der Gemeinsamen Obsorge für die Entwicklungsbedingungen der Kinder« (Barth-Richtarz 2011; 2012) evaluierte sie die im österreichischen Kindschaftsrecht geschaffene Möglichkeit der Obsorge beider Eltern nach einer Trennung oder Scheidung (vgl. auch Barth 2006b; 2006c; 2006d; 2008; 2013; Barth-Richtarz & Figdor 2008). Diese empirische Untersuchung berücksichtigte psychoanalytisch-pädagogische Aspekte sowohl methodisch als auch inhaltlich. Aus dieser Studie ergab sich ein langjähriger Arbeitsschwerpunkt an der Schnittstelle von Pädagogik, Psychologie, psychosozialer Arbeit und Familienrecht, der nicht nur in Judits praktischer Tätigkeit in der Beratung von Eltern bei Trennung und Scheidung, Besuchsbegleitung (Barth-Richtarz 2007b) und als Kinderbeistand zum Ausdruck kam. Seit der Gründung der Interdisziplinären Zeitschrift für Familienrecht iFamZ 2006 war sie im Herausgeber- und Redaktionsteam und eröffnete in zahlreichen Beiträgen einen interdisziplinären Blick auf Fragen des Familienrechts, der Kindeswohlgefährdung (u.a. Barth-Richtarz 2020; 2021), aber auch zur Beratung von hochkonflikthaften Eltern (u.a. Barth-Richtarz 2007a; 2009a; 2009b; 2016a). Auch die Konzeption der gerichtlich verordneten Elternberatung bei Trennung und Scheidung wurde von ihren inhaltlichen Beiträgen beeinflusst (Barth-Richtarz 2016b; Barth-Richtarz & Studener-Kuras 2016). Bezeichnend für ihr Bemühen, immer auch die Tatsache kindlicher Entwicklung zu berücksichtigen, ist etwa der Beitrag »Was brauchen Kinder unterschiedlichen Alters angesichts der Scheidung ihrer Eltern? Themen und Konflikte in verschiedenen Entwicklungsphasen« (Barth-Richtarz 2006a).

Stellvertretend für ihre vielfältigen Tätigkeiten möchten wir ihre Arbeit als Kinderbeistand bei Gericht hervorheben (Barth-Richtarz 2014). Seit rund 15 Jahren können Familienrichter*innen in Österreich in Pflegschaftsverfahren für Kinder und Jugendliche einen Kinderbeistand bestellen, um ihrer Stimme im Verfahren Gehör zu verschaffen. Beim Kinderbeistand erhält das Kind einen Raum, um seine Bedürfnisse und Anliegen an die Eltern und an das Gericht verstehen zu lernen und zu artikulieren. Diese werden in der Regel in einer Botschaft an das Gericht niedergeschrieben und vom Kinderbeistand stellvertretend bei der Verhandlung vorgelesen. Darüber hinaus hat ein Kind auch die Möglichkeit, zu Anhörungen bei Gericht oder anderen Stellen begleitet zu werden. Judit Barth-Richtarz betreute nicht nur viele Kinder und Jugendliche als Kinderbeistand, sondern gestaltete auch das inhaltliche Konzept dieser neuen Unterstützungsform für Kinder mit und begleitete als Supervisorin die Tätigkeit vieler Kollegen und Kolleginnen. Die von ihr mitentwickelten Konzepte hinterfragte sie immer wieder kritisch, um beispielsweise angesichts neuer Forschungserkenntnisse eine Weiterentwicklung anzuregen.

Ihre Fähigkeit, die Bedürfnisse und Konflikte der Kinder in eine Sprache zu fassen, die das Kind sichtbar werden lässt und von Eltern affektiv angenommen werden kann, war beeindruckend (vgl. Barth-Richtarz 2019). Und obwohl ihr Blick immer auf das Kind gerichtet war, gelang es ihr, auch den Eltern oder Fachkräften, denen es oft schwerer fiel, die Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen, zugewandt zu bleiben.

Ähnliches gilt für den professionellen Diskurs: Leidenschaftlich setzte sie sich nicht nur für die Anerkennung pädagogisch-professionellen Handelns ein, sondern auch für eine psychodynamische Sichtweise auf die Probleme von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Ihre Forderung nach einem differenzierenden verstehenden Zugang vermittelte sie stets so überzeugend und »gut verdaulich«, dass sie als Expertin auch außerhalb der psychoanalytisch-pädagogischen Gemeinschaft hoch geschätzt war. Beharrlich konnte sie ihren Standpunkt vertreten, aber immer tat sie es gut begründet, klar argumentierend und ihre Position mit Ergebnissen aus der Forschung fundierend.

Den Blick auf die Bedürfnisse des Kindes richten, forschend Theorie und Praxis zu verbinden – diese Haltung hat sie vielen Studierenden an der Universität Wien und vor allem in dem von ihr geprägten Studiengang an der FH Campus Wien vermittelt, aber auch vielen Kolleginnen und Kollegen aus der APP, Elternberater*innen bei Trennung und Scheidung, der Familien- und Jugendgerichtshilfe und Kinderbeiständen. Sie alle werden diesen Blick auf das Kind in ihrer Tätigkeit weitergeben.

Einen Nachruf auf einen Menschen schreiben zu müssen, dem man sehr verbunden war, ist schwer. Wenn dieser Rückblick auf ein Menschenleben nicht am Ende eines langen, erfüllten Lebensweges steht, sondern mittendrin abbricht, wird der Schmerz unerträglich. Wie gerne hätten wir noch viele Jahre gemeinsam mit Judit die Psychoanalytische Pädagogik in Wien weitergetragen. Sie fehlt uns.

Literatur

Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik (2020). Handreichung Diagnostik in der Psychoanalytisch-pädagogischen Erziehungsberatung. Unveröffentlichtes Manuskript.

Barth-Richtarz, J. (2006a). Was brauchen Kinder unterschiedlichen Alters angesichts der Scheidung ihrer Eltern? Themen und Konflikte in verschiedenen Entwicklungsphasen. iFamZ, 1(4), 185–189.

Barth-Richtarz, J. (2006b). Die Obsorge beider Eltern – Hoffnungen, Befürchtungen, Erfahrungen. Ergebnisse der Untersuchung betroffener Eltern und Kinder im Rahmen der Evaluationsstudie zum KindRÄG 2001. Der Österreichische Amtsvormund, 38, 300–307.

Barth-Richtarz, J. (2006c). Obsorge beider Eltern. Ergebnisse der Untersuchung betroffener Eltern und Kinder im Rahmen der Evaluationsstudie zum KindRÄG 2001. Juridikum, (3), 154–158.

Barth-Richtarz, J. (2006d). 5 Jahre Obsorge beider Eltern – eine Bilanz: Wichtige Ergebnisse der Evaluationsstudie zum KindRÄG 2001. iFamZ, 1(1), 43–47.

Barth-Richtarz, J. (2007a). Obsorge der Stiefeltern für ihre Stiefkinder – Meinungen von Experten/Expertinnen. iFamZ, 2(2), 115–118.

Barth-Richtarz, J. (2007b). Forum Besuchsbegleitung – Vorschläge zur Verbesserung aus der Praxis. iFamZ, 2(5), 267–270.

Barth-Richtarz, J. (2008). Fünf Jahre Obsorge beider Eltern – eine Bilanz. In H. Figdor (Hrsg.), »Denn wir können die Kinder nach unserem Sinn nicht formen …« (J.W. von Goethe). Festschrift zum 10jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik (APP) (S. 201–207). Empirie Verlag.

Barth-Richtarz, J. (2009a). Zwei Zuhause für unsere Kinder – Erfahrungen von Müttern und Vätern mit der Doppelresidenz nach Trennung/Scheidung. iFamZ, 4(3), 174–177.

Barth-Richtarz, J. (2009b). Die Doppelresidenz nach Trennung und Scheidung. Ein ideales Modell? – Meinungen von Experten. iFamZ, 4(3), 178–182.

Barth-Richtarz, J. (2009c). Diagnostik im Kontext psychoanalytisch-pädagogischer Erziehungsberatung. In W. Datler, K. Steinhard, J. Gstach & B. Ahrbeck (Hrsg.), Der pädagogische Fall und das Unbewusste. Psychoanalytische Pädagogik in kasuistischen Berichten. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 17 (S. 37–60). Psychosozial-Verlag.

Barth-Richtarz, J. (2011). Zur Bedeutung der gemeinsamen Obsorge für die Entwicklungsbedingungen der Kinder. Dissertation an der Universität Wien.

Barth-Richtarz, J. (2012). Gemeinsame Elternschaft nach der Scheidung: Auswirkungen der gemeinsamen und alleinigen Obsorge für die Entwicklungsbedingungen der Kinder. VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Barth-Richtarz, J. (2013). Gemeinsame Obsorge gegen den Willen eines Elternteils? In P. Barth, A. Deixler-Hübner & G. Jelinek (Hrsg.), Handbuch des neuen Kindschafts- und Namensrechts (S. 143–163). Linde-Verlag.

Barth-Richtarz, J. (2014). »Sag’ das dem Gericht!« Psychoanalytisch-pädagogische Perspektiven auf das Kindeswohl im Kontext von Trennung und Scheidung. In U. Finger-Trescher, A. Eggert-Schmid Noerr, B. Ahrbeck & A. Funder (Hrsg.), Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 22 (S. 106–136). Psychosozial-Verlag.

Barth-Richtarz, J. (2016a). Auf dem Weg zu einer Reform des Pflegekindschaftsrechts. iFamZ, 11(2), 197.

Barth-Richtarz, J. (2016b). Anordnung und Umsetzung der Familien-, Eltern- und Erziehungsberatung in der Praxis. iFamZ, 11(6), 386–395.

Barth-Richtarz, J. (2019). Wie erzieht man Kinder richtig? Was die Erwachsenen über uns Kinder wissen sollten! https://www.eltern-bildung.at/expert-inn-enstimmen/wie-erzieht-man-kinder-richtig-was-die-erwachsenen-ueber-uns-kinder-wissen-sollten/ (1.6.2023).

Barth-Richtarz, J. (2020). Bittere Pillen? Medikamentöse Freiheitsbeschränkungen an Minderjährigen in Kinder- und Jugendeinrichtungen. iFamZ, 15(4), 215–216.

Barth-Richtarz, J. (2021). Den Kindern gerecht werden – Kinder als Opfer und Zeug*innen von häuslicher Gewalt. iFamZ, 16(4), 193–194.

Barth-Richtarz, J. & Doppel, R. (2017). Über die Gestaltung und den Sinn (psychoanalytisch-)pädagogischer Diagnostik im Rahmen von Hilfen für entwicklungsgefährdete Kleinkinder und ihre Eltern. In A. Eggert-Schmid Noerr, U. Finger-Trescher, J. Gstach & D. Katzenbach (Hrsg.), Diagnostik in der Pädagogik und Sozialen Arbeit. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 25 (S. 72–96). Psychosozial-Verlag.

Barth-Richtarz, J. & Figdor, H. (2008). Was bringt die gemeinsame Obsorge?: Studie zu den Auswirkungen des KindRÄG 2001. Manz.

Barth-Richtarz, J. & Neudecker, B. (2015). Autistisch, hyperaktiv, traumatisiert: Welchen Nutzen haben Diagnosen für den pädagogischen Umgang mit Kindern? In M. Dörr & J. Gstach (Hrsg.), Trauma und schwere Störung. Pädagogische Arbeit mit psychiatrisch diagnostizierten Kindern und Erwachsenen. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 23 (S. 11–27). Psychosozial-Verlag.

Barth-Richtarz, J. & Studener-Kuras, R. (2016). Entwicklung von Qualitätsstandards für die verpflichtende Familien-, Eltern- oder Erziehungsberatung. Auswertung von ExpertInneninterviews. iFamZ, 11(6), 395–399.

Ereky, K. & Richtarz, J. (2000). Über aktuelle Publikationen zu verschiedenen Fragestellungen Psychoanalytischer Pädagogik. In C. Büttner, H. Krebs & L. Winterhager-Schmid (Hrsg.), Gestalten der Familie – Beziehungen im Wandel. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 11 (S. 184–214). Psychosozial-Verlag.

Richtarz, J. (2001). Vorstellungen von Studierenden und Lehrenden bezüglich des Berufsbildes von akademischen Sonder- und HeilpädagogInnen. Eine empirische Untersuchung. Diplomarbeit an der Universität Wien. (Eine elektronisch abrufbare Fassung ist in Vorbereitung.)

Richtarz, J. (2002). Zum Berufsbild und zur beruflichen Identität von akademischen Sonder- und HeilpädagogInnen. heilpädagogik (Fachzeitschrift der Heilpädagogischen Gesellschaft Österreich), 45(5), 12–26.

In Memoriam Judit Barth-Richtarz (1977–2023)

Summary: The obituary pays tribute to the life and work of Judit Barth-Richtarz, who, as a representative of psychoanalytic education in Vienna, placed the understanding of children’s developmental needs at the center of pedagogical and psychosocial thinking in her work in research, teaching and practice. Two of her key research areas were diagnostics from the perspective of Psychoanalytic Education and the consequences of separation and divorce for children and adolescents.

Keywords: Psychoanalytic Education Counselling, psychoanalytic pedagogical diagnostics, child’s assistant for separation and divorce, psychoanalytic remedial education, divorce research

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Mag. Barbara Neudecker, M.A.
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