Verwicklung und Abstinenz
in psychoanalytisch-pädagogischer Forschung
und die Grenzen der Nutzung »fremder« methodischer Zugriffe

David Zimmermann

Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik • Band 31 (2025), 59–81

https://doi.org/10.30820/0938-183X-2025-31-59 CC BY-NC-ND 4.0 https://jahrbuch-psychoanalytische-paedagogik.de

Zusammenfassung: Der Beitrag beleuchtet die Herausforderungen empirischer Forschung mit psychoanalytischer Orientierung zunächst anhand grundlegender methodologischer Fragestellungen, anschließend unter Bezug auf drei unterschiedlich gelagerte Forschungsprojekte. In einem ersten Schritt werden Chancen und Grenzen der Nutzung »fremder« methodischer Zugriffe abgewogen, um im Anschluss differenzierter Kernaspekte forschender Nähe und Distanz und, damit verbunden, der Nutzbarmachung eigener emotionaler Beteiligungen für empirische Erkenntnisse zu diskutieren. Abschließend werden Grenzen und Risiken des Transfers von Forschungsergebnissen an Praxispartner:innen angesprochen. Der Beitrag versteht sich als Anregung zu einer breiteren methodologischen Diskussion in der psychoanalytischen Pädagogik.

Schlüsselwörter: Empirische Forschung, Psychoanalyse, Verwicklung, Methoden, Transfer

1 Die Bedeutung von forschender Verwicklung

1.1 Paradigmata psychoanalytisch-pädagogischer Forschung

»Der einzige Verhaltenswissenschaftler, den ich höchst ausdauernd kritisiere, bin ich selbst. Eine grobe Schätzung ergibt, daß gut vierzig Abschnitte meine eigenen blinden Flecke, Ängste, Hemmungen und dergleichen zum Thema haben. Denn nicht anders sollte es sein: der Verhaltenswissenschaftler muß die Einsicht bei sich selbst beginnen lassen« (Devereux, 1984, S. 14).

Die psychoanalytisch-pädagogische Forschung hat das von Devereux in seinem bekannten Buch Angst und Methode in den Verhaltenswissenschaften formulierte Prinzip zum Leitgedanken erhoben. Allenthalben ist – weitgehend unabhängig vom konkreten methodischen Zugriff – die Rede davon, man müsse sich dem Eigenen genauso zuwenden wie dem Fremden (bzw. dem Fremden im Eigenen und vice versa), um pädagogische Phänomene zu ergründen. Das Nachdenken und -spüren über eigene Anteile und Verwicklungen ist dabei nicht etwa ein notwendiges Übel, um »Verunreinigungen« des Forschungsertrags zu vermeiden, sondern vielmehr zentraler Aspekt des Generierens von Erkenntnis. Aus diesen Gründen begeben sich psychoanalytisch Forschende zu den Menschen selbst, beobachten, befragen, videografieren und müssen dabei temporär zu einem Teil des beforschten Systems werden, um eine Reflexion des Interaktionsgeschehens, an dem sie teilhaben, möglich werden zu lassen. Schorn (2000) nennt dies das hermeneutische Feld I.

Folgerichtig scheint es in keiner anderen Forschungsorientierung so klar wie in psychoanalytisch fundierter Methodologie, dass es das Zusammenspiel von Forschungspartner:innen ist, aus dem sich der Forschungsertrag generiert. Solcherart Forschung bringt nahezu zwangsläufig Unschärfen bezüglich der eigenen professionellen Position sowie für die Analyse und Interpretation der Forschungsdaten mit sich (Stein & Müller, 2016, S. 156). Die Analyse von Forschungsdaten, das »hermeneutische Feld II«, ist deshalb durch die Aufgabe geprägt, jene zugleich interpersonalen und institutionellen Verwicklungen zu reflektieren und Fremdes und Eigenes so weit zu trennen, dass nachvollziehbare Forschungserträge erwartet werden können.

Mit dieser Orientierung am Relationalen, die die Rekonstruktion von vor- und unbewussten Anteilen einschließt, sieht sich psychoanalytisch orientierte Forschung immer wieder dem Vorwurf fehlender Wissenschaftlichkeit ausgesetzt. Auch, wenn in den letzten Jahren zahlreiche methodologisch orientierte Publikationen erschienen sind (u.a. König, 2019), ist die vergleichsweise gering ausgeprägte methodische Regelhaftigkeit sowie die nicht anvisierte »exakte Objektivierung« (Kutter, 2004, S. 154) der Erkenntnisse ein Einfallstor für das Infragestellen der wissenschaftlichen Fundierung psychoanalytisch orientierter Forschung (Haubl, 1995, S. 223). Als Konsequenz dieser von außen kommenden Kritik an der Wissenschaftlichkeit bedienen sich psychoanalytische Forschungsprojekte immer wieder Erhebungs- oder diagnostischer Methoden, die gerade nicht auf die Rekonstruktion von Innenwelt zielen, sondern z.B. Verhaltensänderungen quantifizieren oder spezifische und beobachtbare Interaktionsphänomene einem bindungstheoretischen Rating unterziehen (Leuzinger-Bohleber et al., 2015). Nach Kutter (2004, S. 154) sehen sich Forschende, die solche methodischen Grenzgänge vollziehen, aus der psychoanalytischen Community wiederum dem Vorwurf des »szientistischen Selbstmissverständnisses« (vgl. Habermas, 1981) ausgesetzt. Hierbei handelt es sich um einen Terminus, mit dem in erster Linie Versuche der Objektivierung und simplifizierenden sprachlichen Übersetzung komplexer affektiver Dynamiken kritisch beleuchtet werden. Forschende, die sich um die Tiefendimension pädagogischen Miteinanders bemühen, bewegen sich demnach im Spannungsfeld zwischen genuin psychoanalytischer Methodologie und den Anforderungen des Forschungsmainstreams.

1.2 Die Position psychoanalytisch-pädagogischer Forschung innerhalb der qualitativ-empirischen Orientierung

Mit der Idee einer Notwendigkeit und Unvermeidbarkeit von Verwicklung im Forschungsprozess grenzt sich psychoanalytisch orientierte Forschung von einem Wissenschafts- und Empirieverständnis ab, das besonders in der quantitativen Forschung dominant ist und in dessen Rahmen häufig weder die eigene Position noch der manifeste oder latente gesellschaftliche Zweck der Forschung reflektiert wird (Straube, 2023, S. 216f.). Jedoch: Auch in vielen qualitativ-empirischen Forschungsorientierungen findet sich das scheinbar Neutrale, das Beschreibende, ohne dass die Erlebenswelt der Forschungspartner:innen zumindest versuchsweise rekonstruiert wird. Bezugnehmend auf die Methode der Objektiven Hermeneutik schreibt beispielweise Grosse (2021, S. 95): »Demzufolge ist wiederkehrend die Kritik wahrzunehmen, dass die Objektive Hermeneutik das handelnde Subjekt begrabe.«

Psychoanalytisch fundierte Forschung nimmt also eine spezifische Position innerhalb der großen methodologischen Paradigmata ein. Die Spezifik liegt hierbei weniger an der »kritisch hermeneutischen Orientierung« (Leuzinger-Bohleber et al., 2015, S. 24) oder dem »emanzipatorischen Erkenntnisinteresse« (ebd.) als solches, denn dies würden auch andere qualitative Methodologien für sich reklamieren. Psychoanalytisch fundierter Forschung geht es, u.a. laut Hover-Reisner und Funder (2009), um eine Fokussierung auf die innere Welt der im Feld handelnden Personen durch das Generieren von Fallmaterial und die Erarbeitung von Fallstudien. »Fälle« lassen sich dabei sinnvollerweise als Verdichtung von Interaktionsszenen verstehen, womit, Bezug nehmend auf oben Geschriebenes, die innere Welt von allen Forschungspartner:innen in den Blick gerät. Neben individuellem respektive relationalem Geschehen lassen sich auch institutionelle und organisationale Phänomene hinsichtlich einer Tiefenstruktur beschreiben (Lohmer & Möller, 2014), die ebenfalls nur unter Rückgriff auf entsprechend psychoanalytisch fundierte Methodologie zu erfassen versucht werden können.

In der Struktur nach Reichertz (2016) ist psychoanalytisch fundierte Forschung demnach der rekonstruktiven Sozialforschung zuzurechnen, die darauf zielt, sowohl bewusste als auch vor- und unbewusste Sinnstrukturen in Individuen, Gruppen und Institutionen zu rekonstruieren. Dabei wird zwischen »Oberflächenderivaten (verstanden als subjektiver Sinn bzw. Intention) und objektiver Tiefenstruktur (verstanden als Handlungsbedeutung bzw. latente(r) Sinnstruktur) unterschieden, wobei die Tiefenstruktur als eigene und wirkliche Realitätsebene verstanden wird, der handlungsgenerierende Funktion zukommt« (Reichertz, 2016, S. 34).

Garz (2007, S. 225) argumentiert in ähnlicher Weise:

»Während es die mittlerweile als klassisch zu verstehende qualitative Sozialforschung als ihre primäre Aufgabe ansieht, die Intentionen der Beteiligten in ihren je subjektiven Ausprägungen nach dem Motto ›bringing people back into the picture‹ zum Ausdruck zu bringen, geht es einer rekonstruktiv-interpretativ verfahrenden Forschung im Hinblick auf die Datenauswertung darum, zu Aussagen zu gelangen, die unabhängig von den sich auf der Oberfläche spiegelnden bzw. präsentierenden Mustern sind. Es geht, folgt man dieser Sprachregelung, um Tiefenstrukturen, die auch (und eventuell gerade) das, was sich ›hinter dem Rücken der Subjekte‹ befindet und abspielt, zu erfassen vermögen.«

Wie oben angedeutet, sind mit diesem Forschungszugang nicht unerhebliche Spannungsfelder verbunden. Dass die »innere Welt« immer (auch) als unbewusst verstanden wird, bringt Herausforderungen in der Versprachlichung von wissenschaftlicher Erkenntnis mit sich: Aus dem Rohmaterial (den affektiven Beteiligungen, dem diffus Gespürten) muss für die Forschenden zugängliche Sprache entstehen und aus dieser wiederum müssen mehr oder minder kurze, allgemein verständliche Publikationen generiert werden. Auch, weil diese doppelte Übersetzungsleistung so schwer zu realisieren ist, muss psychoanalytisch orientierte Forschung immer wieder um Anerkennung ringen1. Der von Leuzinger-Bohleber et al. (2015, S. 31) postulierte methodologisch eigene Platz der psychoanalytischen Forschung erscheint in der aktuellen Wissenschaftslandschaft folgerichtig als gefährdet; nicht grundlos hat die vergleichsweise stark an einem positivistischen Wissenschaftsverständnis orientierte Mentalisierungstheorie in der letzten Dekade einen derartigen Aufschwung erlebt und psychoanalytisch orientierte Forschung zurückgedrängt.

Die Frage der doppelten Übersetzungsleistung ist besonders bedeutsam, wenn Aspekte partizipativer Forschung, also der Beteiligung von Forschungspartner:innen in allen Phasen der Projekte (von Unger, 2014), realisiert werden sollen. So ist es Anliegen partizipativer Forschung, insbesondere marginalisierten Gruppen im gemeinsam getragenen Forschungsprozess eine Stimme zu geben (Bergold & Thomas, 2012, Abs. 42). Das Wechselspiel aus forschender Verwicklung und Abstinenz zu gestalten, ist im Rahmen solcher Projekte entsprechend herausfordernd. Entscheidend und spezifisch ist gleichwohl, dass der Analyse- und Reflexionsprozess bei psychoanalytisch fundierter Forschung im Unterschied zu nicht-rekonstruktiven Verfahren gerade auch das Tabuisierte, das Nicht-Denkbare in den Blick nimmt. Aus Sicht der partizipativen Forschung ist es dennoch unabdingbar, das methodische Vorgehen gegenüber den Forschungspartner:innen offenzulegen (ebd., Abs. 63) und die (vorläufigen) Erkenntnisse mit allen Beteiligten zu besprechen.

Aus den Fragen dieses ersten Kapitels ergeben sich für diesen Beitrag drei leitende Forschungsfragen:

Jenem Fragekomplex soll nunmehr anhand von – zwangsweise subjektiv eingefärbten – nachträglichen Analysen der methodologischen Orientierung zweier fremder und eines eigenen Forschungsprojekts nachgegangen werden.

2 Drei exemplarische Forschungsprojekte

2.1 Evaluation zweier Frühpräventionsprojekte in Kindergärten in Stadtteilen mit erhöhter sozialer Problemlage (Sigmund-Freud-Institut und Institut für Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie)

Beim im Titel genannten Projekt (kurz »EVA«) handelt es sich um ein Interventions- und Forschungsprojekt, bei dem die Wirkung eines sozial-kognitiven Trainingsprogramms (FAUSTLOS) mit der eines multiperspektivischen, psychoanalytische Zugriffe integrierenden Ansatzes (FRÜHE SCHRITTE) in Kitas mit als besonders vulnerabel eingeschätzten Kindergruppen verglichen wird. Während die Kontrollgruppe ausschließlich das durch die Erzieher:innen selbst durchgeführte FAUSTLOS-Training erhält, profitiert die Interventionsgruppe von einer Mischung aus dem gleichen Programm, einer psychoanalytisch fundierten Supervision für die Erzieher:innen sowie den wöchentlichen Interventionen durch psychodynamisch orientierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen, die auch Elterngespräche anbieten (Leuzinger-Bohleber et al., 2013). Die Zielgruppe bilden Kinder, die in Hochrisikosituationen leben. Das Verständnis der Problemlagen der Kinder wird von den Autor:innen vor allem bindungstheoretisch ausformuliert und greift auf die bekannten Klassifikationen und Begründungszusammenhänge der Bindungstheorie zurück. Die (erwünschte) Fähigkeit der Erzieher:innen, mit den Verhaltensschwierigkeiten der Kinder umzugehen, wird primär mentalisierungstheoretisch erläutert.

Die Effekte der genannten Interventionen werden durch ein Mixed-Methods-Design erhoben: Einerseits kommen quantitativ analysierte Beobachtungsbögen zum Einsatz (von Erzieher:innen ausgefüllt), deren theoretisches Fundament im Behaviorismus zu verorten ist. Zentral ist jedoch ein bindungstheoretisch fundiertes Erzählverfahren (Manchester Child Attachment Story Task [MCAST]). »Im MCAST, einem standardisierten Geschichtenergänzungsverfahren für Kinder zwischen drei und acht Jahren, spielt der Untersucher mit dem Kind verschiedene bindungsrelevante Stress-Situationen, die aufgezeichnet werden« (Leuzinger-Bohleber et al., 2013, S. 78). Die Komplementierungen (v.a. auf Stress- und Krisenimpulse) der Kinder werden – nachträglich, da auf Video aufgezeichnet – hinsichtlich ihrer Zuordnung zu Bindungstypen kategorisiert (Fischmann et al., 2020, S. 9). Darüber hinaus finden Fachkräfte­interviews mithilfe der deutschen Version der Reflective Functioning Scale statt.

Das genannte Projekt erfüllt somit nicht die Kriterien einer im engeren Sinne partizipativen Forschung. So sind die Erzieher:innen nicht direkt in die Entwicklung des Forschungsdesigns und die Auswertung eingebunden. Gleichwohl gibt es wesentliche Merkmale des Interventions- und Forschungsprojekts, die so auch in partizipativen Forschungsprojekten auftauchen. So ist mehrfach von einem Dialog »auf Augenhöhe« und einer »forschenden Grundhaltung« (Leuzinger-Bohleber et al., 2013, S. 80) der Erzieher:innen und Therapeut:innen die Rede; die pädagogischen Professionellen werden dabei im Kontext von Verhaltensbeobachtungen und der Durchführung des Puppenhausspiels zu Mitforschenden (vgl. Bergold & Thomas, 2012, Abs. 62).

Aus der Vielzahl der Ergebnisse des Projekts sollen hier nur einige wenige referiert werden: So steigt die Zahl der als sicher gebunden klassifizierten Kinder in der Gruppe mit komplexer Intervention stärker als in der Gruppe, die ausschließlich das FAUSTLOS-Training durchlaufen hat (Fischmann et al., 2020, S. 9). Laut den Beobachtungsbögen der Erzieher:innen hingegen sinkt das als störend empfundene Verhalten der Kinder stärker in den letztgenannten Gruppen (ebd.). Bezüglich der Interviews mit den Erzieher:innen zeigen sich zwei wichtige Punkte: Erstens sind die reflexiven Fähigkeiten dieser Fachkräfte (definiert als Verstehen von subjektivem Sinn von Verhalten) in den umfänglich begleiteten Kitas deutlich ausgeprägter. Zweitens empfanden die Fachkräfte die Supervisionen mehrheitlich als hilfreich oder sehr hilfreich (ebd., S. 13).

Es zeigt sich also deutlich, dass fundierte Interventionen gerade in Kitas in hoch belasteter sozialer Umgebung positive Effekte haben können. Dennoch bleiben mit Blick auf die Forschungsfragen dieses Beitrags wesentliche Aspekte ungeklärt:

So wird nicht offengelegt, warum die bindungsorientierte Kategorisierung von Verhalten unkritisch zum Verständnis von hoch belastetem Erleben und zur Messung von dessen Veränderungen herangezogen wird. Denn eine theoretisch ausbuchstabierte Differenzierung von innerer Welt und gezeigtem Verhalten fehlt in der Bindungstheorie (Grossmann & Grossmann, 2011, S. 31), auch wenn dies manchmal behauptet wird. Die extreme Fokussierung jener Theorie auf mütterliches Verhalten verhindert den Blick auf die sozialen Katastrophen, auf die Subjektivationen der Kinder, in die die Erzieher:innen (und die Forschenden) eingebunden sind. Kann aus einem zwar 33 Merkmale, jedoch letztlich nur die vier Zuordnungen (Bindungstypen) ermöglichenden Rating videografierten Verhaltens tatsächlich auf die innere Welt der Kinder geschlossen werden? Leider bleibt in den forschungsbezogenen Veröffentlichungen auch unklar, wer den MCAST mit den Kindern durchgeführt hat; die Autor:innen sprechen lediglich von einem »trained interviewer« (Fischmann et al., 2020, S. 7).

Die Verhaltensbeobachtungen durch die beteiligten Fachkräfte, etwa mit dem Strength- and Difficulties-Questionaire oder dem in der Ergebnisdarstellung erwähnten Caregiver-Teacher-Report, sind in der quantitativen Forschung extrem umstritten, werden jedoch in den vorliegenden Publikationen nicht kritisch reflektiert. Sie sind deshalb so umstritten, weil die Aussagen der Fachkräfte insbesondere im Kontext selbst durchgeführter Interventionen als wenig valide gelten und sich z.B. bei Grundschüler:innen massiv von der Wahrnehmung der Kinder unterscheiden (Hughes, 2011). Dass die an der Durchführung des FAUSTLOS-Programms beteiligten Fachkräfte (vermutlich mit hohem Einsatz) nunmehr einen Rückgang an Störverhalten beobachten, lässt deshalb nur sehr bedingt Rückschlüsse auf Effekte auf der Verhaltens- und Erlebensebene der Kinder zu. Selbst wenn diese wahrgenommenen Veränderungen als objektiv messbar angenommen würden und dies linear mit Veränderung im Erleben zusammenhinge (wobei beides fachlich kaum begründbar ist), zeigt sich aus einer pädagogischen Sicht der Rückschluss, dies sei durch das Interventionsprogramm bedingt, als fragwürdig.

Ebenfalls zu differenzieren ist die Auswertung der Fachkräfte-Interviews: Die Quantifizierung von positiven Zuschreibungen gegenüber der Supervision, die im Sinne eines messbaren Nutzens derselben interpretiert wird, wird in den vorliegenden Publikationen nicht weitergehend diskutiert. Fischmann et al. (2020) sprechen hier von einer qualitativen Auswertung, bilden die Ergebnisse aber rein quantitativ-deskriptiv ab. »Psychoanalytisch betrachtet ist z.B. die Beziehung zwischen Interviewer und Interviewtem eine reichhaltige Quelle aller möglichen Einflüsse, nicht nur einer selbstwertdienlichen Schönfärbung« (Mertens, 2007, S. 253). Folglich müsste bei Weitem nicht nur bei diesem Projekt die Frage gestellt werden: »Dürfen« die pädagogischen Praktiker:innen (Mitforschenden), die sich in einem mindestens latent hierarchischen Gefälle zu den Therapeut:innen und den Forschenden befinden, die Interventionen und die Supervision auch als wenig oder nicht hilfreich bewerten?

Aus diesen Überlegungen lassen sich die folgenden übergreifenden Fragen ableiten, die zu einer Reflexion des Forschungsdesigns und der Ergebnisse führen sollten:

Sowohl aus einer psychoanalytisch informierten als auch aus einer subjektivationstheoretischen Perspektive wäre es wünschenswert, dass mit einem Großteil der hier vorliegenden Forschungsergebnisse im Sinne einer Evaluationsstudie ein offener Diskussionsraum eröffnet würde, bei dem gerade auch die Selbstreflexion der Forschenden im Vordergrund steht. Der einzige ergebnisbezogene Beitrag fokussiert einseitig auf die durchaus interpretationsbedürftigen Erfolge der Interventionen bei den Kindern. Dieses Vorgehen entspricht nur bedingt dem Anspruch an eine psychoanalytisch orientierte Forschung. Die kritischen Einwände gegen das Forschungsdesign sollen die mögliche Bedeutung der Intervention nicht schmälern; schaut man sich jedoch die von Mertens (2007, S. 254) formulierten Gemeinsamkeiten von qualitativer Sozialforschung und Erkenntnislogik in der Psychoanalyse an, so erscheinen diese im vorliegenden Forschungsprojekt klärungsbedürftig. Beispielhaft sei genannt, dass Erkenntnisse der Fachkräfteinterviews »vorschnell quantifiziert« (ebd.) werden und dass die »technisch-methodisch produzierte Empirie« (ebd.) gegenüber dem vorsichtigen Sinnverstehen (beispielsweise der Fachkräfteinterviews zur Supervision) womöglich doch die Oberhand gewinnt.

2.2 Regeln, Rituale und der Eintritt in den Kindergarten (Universität Wien, Forschungseinheit Psychoanalytische Pädagogik)

Beim hier auszugsweise und kürzer zu besprechenden Forschungsprojekt handelt es sich um eine qualitative, gleichwohl multimethodisch angelegte Untersuchung im Bereich der Transitionsforschung. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Kinder, Eltern und Erzieher:innen den Übergang von der familiären in die institutionelle Betreuung erleben (Trunkenpolz & Haberl, 2019, S. 188f.). Herzstück des methodischen Zugangs bilden Beobachtungen nach der Methode der Young Child Observation im Elternhaus wie auch in der Kita. Diese Beobachtungen werden durch Masterstudierende durchgeführt und in einer Forschungsgruppe unter Anleitung von Projektmitarbeitenden diskutiert. Primäres Ziel ist es, Informationen darüber zu erhalten respektive zu rekonstruieren, wie sich die beobachteten Personen in der jeweiligen Situation gefühlt haben könnten (Datler et al., 2014, S. 201). Zusätzlich wurden Interviews mit Eltern und Fachkräften durchgeführt und inhaltsanalytisch sowie – zumindest anteilig – tiefenhermeneutisch ausgewertet (Trunkenpolz & Datler, 2019, S. 54). Die auffindbaren Publikationen zum Forschungsprojekt sind mehrheitlich der kasuistischen Forschung zuzurechnen (neben den genannten noch Datler & Datler, 2019). Zudem liegt eine praxisnahe Kurzpublikation zu den Erkenntnissen von Expert:inneninterviews sowie eine (digital nicht verfügbare) Masterarbeit zu Ergebnissen von bindungsbezogenen Anamnesen vor, die für die vorliegende methodische Reflexion vernachlässigt werden.

Die hier genannten Publikationen belegen anhand von zwei Fallgeschichten eindrücklich, wie stark das Verhalten der Kinder mit dem Erleben von Beziehungsangeboten durch Elternteile, Erzieher:innen und die Institution Kita korrespondiert. Insbesondere wird die notwendige professionelle Aufmerksamkeit für vermeintlich gut angepasste Kinder sehr präzise herausgearbeitet. Im Mittelpunkt der vorgelegten Reflexion stehen jedoch weniger die praxeologischen Erkenntnisse, als vielmehr die Nutzung spezifischer Methoden im Sinne einer psychoanalytisch fundierten Forschung. Von besonderem Interesse ist deshalb der Einsatz von Beobachtungen nach dem sogenannten »Tavistock-Modell« sowie die tiefenhermeneutischen Auswertungen von Interviews. Die Beobachtungsprotokolle werden von Masterstudierenden verfasst, die als Nachwuchsforschende einem strukturellen Machtverhältnis unterliegen. Keinesfalls sollte deshalb angenommen werden (was die Autor:innen auch nicht vermitteln), dass die Protokolle die Realität objektiv abbilden (Datler et al., 2014, S. 199). Ebenso ist davon auszugehen, dass Beobachtbares und innere Welt deutlich voneinander unterschieden werden müssen und lineare Rückschlüsse nicht möglich sind. Mit Lorenzer (1981, S. 161) bietet sich darüber hinaus eine Unterscheidung von »sinnlich-symbolischen« und »sprachsymbolischen« Interaktionsformen an. Während erstere – wenn überhaupt – über die beobachtende Wahrnehmung von Körperregungen, Anspannungen oder Blicken in das Protokoll aufgenommen werden können, sind letztere gerade durch die Notwendigkeit der Erinnerung im Sinne des Protokollverfassens privilegiert – sie werden ebenfalls sprachsymbolisch erinnert und von den Beobachtenden nicht verdrängt. Eine Rekonstruktion von innerer Welt findet also aus Sicht des Autors primär auf der Basis sprachsymbolischer und maximal sekundär auf Basis sinnlich-symbolischer Interaktionsformen statt. Letztere können nur im Protokoll aufscheinen, wenn a) der:die Protokollant:in sie wahrnimmt und b) wenn sie subjektiv für die:den Forschende:n in Sprache übersetzbar ist. Das, was nur diffus spürbar ist, was eigenen Tabus (denen der beobachtenden Person) unterliegt, kann, in den Worten Bittners (2017, S. 169) »nicht rübergebracht« werden.

Als ein zusätzliches Problem erweist sich die Kommunikation von sich vortastenden Verstehensprozessen und Annäherungen an die je innere Welt der beobachteten Protagonist:innen, da diese sich insbesondere in hinsichtlich ihrer Zeichenzahl begrenzten Fachartikeln oft nur unzureichend abbilden lassen. Einleitend zu einer Kasuistik (des Jungen Noah) in einem der projektbezogenen Fachbeiträge findet sich folgende Textpassage (Trunkenpolz & Datler, 2019, S. 49):

»Damit einher geht auch die Kontrolle eigener Gefühle. Situationen, in denen Noah schmerzliche oder aggressive Gefühle explizit zum Ausdruck bringt, sind für die Eltern schwer aushaltbar und führen tendenziell dazu, dass sich die Eltern aus der Interaktion mit Noah zurückziehen. Noah muss dann häufig allein damit zurechtkommen, diese belastenden Gefühle zu regulieren. Diese zentralen Beziehungsmuster prägen die Art und Weise, wie Noah sich und andere wahrnimmt und erlebt und welche Handlungen er im Zusammensein mit anderen setzt.«

In ähnlicher Weise werden in einem weiteren Fachbeitrag Noahs Erlebensweisen in der Kita rekonstruiert. Datler und Datler (2019, S. 177) deuten in diesem Beitrag das »hochkonzentrierte Interesse« des Jungen an Aktivitäten als seinen Wunsch, Teil der Kindergruppe zu sein.

Auch ein kurzer, weil in den Beiträgen ebenfalls sehr knapp gehaltener Blick auf die Auswertung der Fachkräfteinterviews zeigt auf, wie Ableitungen über inneres Erleben aus den Textpassagen gewonnen werden:

»Erste tiefenhermeneutische Analysen der Interviews mit der Pädagogin legen allerdings den Eindruck nahe, dass die Pädagogin keine rechte Vorstellung davon hat, wie sie den Bedürfnissen der vielen Kinder angemessen nachkommen kann. Würde sie die emotionale Situation der Kinder in bewusster Weise erfassen, würde sie sich verpflichtet und gedrängt fühlen, auf alle Kinder gleichermaßen einzugehen, und sich dadurch maßlos überfordert erleben« (Trunkenpolz & Datler, 2019, S. 54).

Neben eher deskriptiven Zusammenfassungen von Verhalten stehen in den Publikationen immer wieder unterschiedlich dichte und weitreichende Vermutungen und Interpretationen über die bewussten und unbewussten Motive und Erlebensmodi der beobachteten Personen. Zudem werden – dies scheint spezifisch zu sein – auch Rückschlüsse auf im professionellen Selbstverständnis weitgehend tabuisierte Affekte (»maßlose Überforderung«) getroffen, die sich auf die Beobachtung von Verhalten (hier: das weitgehende Ignorieren des Jungen) sowie die Aussagen der Erzieherin, Noah sei gut angekommen, stützen.

Ich möchte aus einer überaus wertschätzenden, aber kritischen Distanz daraus erneut Fragen an psychoanalytisch orientierte Forschung im pädagogischen Feld stellen, die hier nur exemplarisch am Wiener Projekt festgemacht wurden:

2.3 Pädagogische Beziehungen im Jugendstrafvollzug (Humboldt-Universität zu Berlin, Abteilung Pädagogik bei psychosozialen Beeinträchtigungen)

Als letztes Beispiel soll ein eigenes Forschungsprojekt respektive dessen methodische Anlage kritisch untersucht werden (Langer et al., 2021; Zimmermann, 2022, 2020a).

Es handelt sich um ein qualitativ-rekonstruktives Forschungsprojekt, das methodisch auf den Dreischritt von Beobachtungen in den wichtigsten Teilbereichen des Jugendstrafvollzugs, Einzelinterviews mit Inhaftierten und Gruppendiskussionen mit Mitarbeitenden verschiedener Haftbereiche setzt. Alle Forschungsdaten wurden tiefenhermeneutisch in einer personell fest zusammengesetzten Gruppe während der Lockdowns und deshalb primär digital ausgewertet (Langer et al., 2021). Ein relevantes Merkmal besteht in der zumindest anvisierten partizipativen Orientierung: Obwohl es sich beim oben beschriebenen Projekt um ein individuelles, nicht drittmittelfinanziertes Projekt handelt, war es in einen größeren Kontext einer Kooperation zwischen dem Jugendstrafvollzug und der Universität eingebunden. In diesem Kontext fanden, auch unter Beteiligung von Studierenden, gemeinsame Projekte mit Inhaftierten, Mitarbeitenden des Strafvollzugs und Forschenden statt. Hierbei sollten von allen Akteur:innen formulierte Bedürfnisse, Wünsche und Ziele gemeinsam umgesetzt und jeweils begleitend beforscht werden. Aufgrund des Abbruchs des Projekts nach hier im Fokus stehender tiefenhermeneutisch orientierter Forschung sind wesentliche partizipative Aspekte dieses Projekts jedoch nicht umgesetzt worden (Zimmermann, 2023).

Als Autor habe ich in einer frühen Phase, d.h. bevor die tiefenhermeneutische Interpretationsgruppe tätig wurde, folgende Überlegungen veröffentlicht:

»Die Forschenden müssen deshalb bis zu einem gewissen Grad Teil der Szene werden, eben sich verwickeln lassen […]. Für die notwendige Abstinenz hat die Forschungsgruppe eine herausragende Bedeutung. […] Denn bleibt es bei der (weitgehend unreflektierten) Verwicklung, so gerät – latent und nicht-thematisiert – der Gegenstand der Forschung aus dem Blick. […] Je formeller die Kontexte der Forschung und je fremder die soziale Situation der beobachteten Individuen für die Forschenden, desto bedeutsamer erscheint die Bereitschaft zur Verwicklung auch in sozialer Hinsicht. […] Der Fall und das Eigene der Forschenden sind dabei miteinander verschränkt, weshalb Perspektivübernahme und Selbstreflexion zentrale Aspekte der Analyse und Interpretation sind. Forschung in Organisationsformen, die durch starre Regeln und Rollen gekennzeichnet sind, setzt zusätzlich die Bereitschaft zur Verwicklung in eine soziale und organisationale Dynamik voraus, die in einer Wechselwirkung mit dem Erleben der Akteur*innen steht« (Zimmermann, 2020b, S. 115f.).

Es zeichnete sich also bereits ab, wie herausfordernd jene Forschung sein würde; nicht umsonst sind qualitativ-rekonstruktive Forschungsprojekte im Strafvollzug Mangelware (Bereswill, 2015; Heinemann, 2008). Und obwohl die Forschungsergebnisse des vorliegenden Projekts in Form einer Monografie, d.h. ohne den Druck, Erkenntnisse allzu sehr zu komprimieren, veröffentlicht wurden (Zimmermann, 2022), treten auch in diesen Kasuistiken zweifelsohne Verkürzungen, Machtdynamiken und Projektionen auf. So zeigte sich in der Analyse nicht weniger Daten, dass sich im Erleben der Mitglieder der Forschungsgruppe eigene strukturelle Erfahrungen in der Universität in erheblicher Weise mit der emotionalen Teilhabe an den beobachteten Szenen verschränkten. Und auch, wenn dies stets aufs Neue reflektiert wurde, bleiben machtvolle Deutungen nicht aus. Die nachfolgend beispielhaft gewählte Textpassage reflektiert eine Auswertungssitzung, in der ein Beobachtungsprotokoll aus dem Werkbereich innerhalb des Strafvollzugs diskutiert wurde:

»Wir mutmaßen über die emotionalen Bedürfnisse der Mitarbeitenden des Werkbetriebs und wir werden wütend über deren Stereotypisierungen und diskriminierende Sprache. […] Es tauchen – bei genauem Lesen durchaus fragwürdige – Bilder von Selektion auf. Die Abschottung der Forschenden von den Mitarbeitenden erreicht in dieser letzten Sitzung zum genannten Material ihren Höhepunkt« (Zimmermann, 2022, S. 149).

Die scharfe Abgrenzung der Forschenden von den Mitarbeitenden ist zum Teil aus der Dynamik des Orts »Gefängnis« und den machtvollen Formen des Miteinanders in dieser Institution verstehbar. Zugleich aber zeigen sich darin womöglich auch Anteile von erlebter Entwertung im universitären Rahmen – womöglich auch innerhalb der Forschungsgruppe – deren affektives Korrelat jetzt im Material »gefunden« wird. Aus diesen hier nur skizzierten Verwicklungen ergeben sich drei schon an anderer Stelle (Zimmermann, 2023, S. 246ff.) gestellte Fragen, über die hier noch etwas differenzierter nachgedacht werden soll:

Sind die spezifischen Zugriffe der Tiefenhermeneutik im Forschungsprozess in besonderer Weise gefährdet, wenn Forschende notwendigerweise zu einem Teil einer (geschlossenen) Institution werden müssen?

Diese Verwicklung in der Institution scheint hier besonders notwendig, da verlässliche Beziehungen zwischen den Forschungspartner:innen und Zuwendung zu den emotionalen Bedürfnissen der »Eingesperrten« unabdingbare Voraussetzungen für einen gelingenden Forschungs- und Partizipationsprozess sind. Wie u.a. die Strafvollzugsforschung zeigt, ist die Abhängigkeit der Forschenden von geschlossenen Institutionen erheblich. Dies manifestiert sich u.a. darüber, dass Forschungsgenehmigungen durch die Kriminologischen Dienste erteilt werden, die nur scheinbar unabhängig von den Strafvollzügen respektive ihrer administrativen Aufsicht agieren. Dies steht nicht im Widerspruch zu der Tatsache, dass zugleich das Machtgefälle von Forschenden zu Inhaftierten überaus groß ist, was zu schwer reflektierbaren Mitleids- oder Straffantasien sowie erheblichen Ängsten bei allen Beteiligten beiträgt. Sich also auf das ohnehin hoch unsichere Wechselspiel von Nähe und Distanz einzulassen und dabei den sicheren Boden der forschenden Abstinenz (auch wenn nur vorübergehend) zu verlassen, ist in einer geschlossenen Institution besonders schwer. In der Anlage einer solchen Forschung müsste demnach beachtet werden, dass ein intensiver Austausch auch im Hermeneutischen Feld I gewährleistet ist und dabei insbesondere die Angst vor »unerträglichen« Wahrnehmungen gemeinsam ausgehalten wird.

Wie kann tiefenhermeneutische Interpretation das komplexe szenische Wechselspiel aus Individuen, Institution und Gesellschaft reflektieren?

Aus einer macht- und rassismuskritischen Perspektive ist es in erheblichem Maße problematisch, dass viele Analysen pädagogischen Geschehens nahezu einseitig auf die inneren Dynamiken von Kindern, Eltern oder eben Inhaftierten rekurrieren.

»Die über die komplette Sitzung bei allen Forschenden außer dem Interviewer (der den realen Hr. F. kennt) dominanten inneren Bilder fokussieren wohl nicht zufällig das Fremde (als eine Art Deckkategorie gelten dann ausländische Wurzeln), den körperlich dominanten und bedrohlichen Straftäter, der ›nicht ohne Grund inhaftiert‹ […] sei« (Zimmermann, 2022, S. 92).

Der institutionelle und professionelle Anteil an Krisen und Eskalationen bleibt nicht selten unausgeleuchtet, ebenso die Projektionen der Forschenden. Indem sich Deutungen auf die Reinszenierung von Kindern, Jugendlichen oder eben Inhaftierten beschränken oder diese zumindest als unverrückbaren Ausgangspunkt der teils traumatisierenden Interaktionsdynamiken interpretieren, verstoßen sie nicht gegen das soziale Tabu in der Kooperation mit Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen oder dem Strafvollzug. Dieses Tabu umfasst spezifisch die Unmöglichkeit, die gewaltförmigen Praktiken von Professionellen und Institutionen »schonungslos« zu benennen. In der »Veranderung«2 der Inhaftierten (oder Bewohner:innen, Asylsuchenden, …) besteht darüber hinaus auch ein Schutz vor Verletzung der Forschenden. Wie bereits angedeutet, ist die berufliche Sozialisation und alltägliche Arbeitssituation der Mitarbeitenden in geschlossenen Einrichtungen oft nicht so weit entfernt von jener der Forschenden. Die Auslagerung von Spaltung, Aggressivität oder Manipulation auf die »Veranderten«, marginalisierten Menschen hilft, den Forschungsgegenstand und die damit verbundene Angst von den Forschenden selbst fernzuhalten, da sie ihn nicht im Eigenen wiederfinden müssen. Auch hier kann es nicht darum gehen, diese Gefahr auszuschalten; vielmehr muss sie ernst und explizit aufgenommen werden. Hilfreich kann eine externe Supervision der Forschungsgruppe sein sowie ein Wechsel zwischen Bearbeitung des Forschungsmaterials und intensiver Intervision.

Wie können psychoanalytisch fundierte Forschungserkenntnisse in die Praxis kommuniziert werden, ggf. auch mit partizipativen Anteilen?

Unter der Annahme, dass eine komplexe Sichtweise auf pädagogische Phänomene zumindest anteilig gelingt, bleibt noch unklar, wie diese in eine gemeinsame Sprache mit den Forschungspartner:innen überführt werden kann: »Wie ist nun das Wiedergewinnen einer gemeinsam geteilten Sprache möglich?« (Reinke, 2022, S. 54). Wie Brunner (2021, S. 7) schreibt, spiegeln die tiefenhermeneutisch generierten Erkenntnisse im besten Fall »Umgangsweisen mit widersprüchlichen, das Subjekt zerreißenden Anforderungen«. Sie werden also nicht im Sinne individueller Störungen katalogisiert, sondern als Ausdruck sozialer Verwerfungen. Diese Komplexität des Forschungsprozesses jedoch steht in einem Spannungsfeld zum Paradigma kontinuierlicher Partizipation, weil sie erstens einen längeren und differenzierten Annäherungsprozess an das Material »in geschütztem Rahmen« voraussetzt und zweitens ohne Fachtermini selten auskommt.

Was mündlich und im direkten Kontakt womöglich leichter ist, gewinnt durch die Veröffentlichung schriftlicher tiefenhermeneutischer Analysen schnell ein subjektiv und institutionell bedrohliches Potenzial. Eine gemeinsame Sprache ist das, was tiefenhermeneutische Analysen auszeichnet, jedenfalls nicht. Auch, wenn sie sich um Verständlichkeit bemüht, wird die ihr eigene Schonungslosigkeit und der Versuch, Unaussprechbares in Worte zu überführen, vielfach als sehr irritierend erlebt. Im vorliegenden Forschungsprojekt war die Publikation von Ergebnissen kein Teil der partizipativen Anlage, sondern deren Ende. Deshalb muss kritisch reflektiert werden, ob und wenn ja, wie der Blick auf die Tiefendimension des Miteinanders tatsächlich partizipatives Miteinander von Forschung und Praxis stärken kann.

Ein Wechselspiel von Halten und Zumuten erscheint als möglicher Anker für weitere Diskussionen: Haltende Anteile lassen sich in kommunizierten Forschungserträgen finden, die das Gelingende, aber auch die strukturellen Herausforderungen in den Fokus rücken. Letztere können von Praktiker:innen häufig gut angenommen werden, sie leiden ja selbst darunter. »Zumutend« bedeutet im hier vorgelegten Spannungsfeld, dass die Tiefenhermeneutik sich nicht selbst zugunsten vermeintlicher Konfliktarmut mit (geschlossenen) Institutionen vergisst. Dass dies auch eine Zumutung sich selbst gegenüber ist, weil aggressive, verletzende oder schweigende Rückmeldungen von Forschungspartner:innen dominieren könnten, ist allerdings ausgemacht.

3 Schlussfolgerungen

Die Schlussfolgerungen beziehen sich auf die oben gestellten drei Forschungsfragen:

Ein letzter, banaler Gedanke: Die Darstellung von psychoanalytisch fundierten Forschungserträgen benötigt Platz. Auch in der hier vorgelegten Re-Analyse methodischer Anlagen dreier Projekte mögen einige kontroverse Deutungen enthalten sein, die sich auf der Basis eines noch längeren Beitrags hätten vermeiden lassen. Verkürzungen und vorschnelle Erkenntnis verhindern die Einhaltung zentraler Gütekriterien solcherart Forschung: Transparenz und intersubjektive Nachvollziehbarkeit (Calderón Gómez, 2009).

Anmerkungen

[1]
Das Anerkennungsproblem rekonstruktiv-qualitativer Forschung hat selbstverständlich nicht nur methodische Gründe, sondern ist auch in der Kosten- und Verwertungslogik derzeitiger Forschungsförderung begründet.
[2]
»Die Hervorbringung zwischenmenschlicher Differenz entlang von Rasse*-Konstruktionen und von Kategorien körperlicher, kognitiver und psychischer Gesundheit/Krankheit bzw. Normalität und Abweichung sowie von Entwicklungsparametern, weisen historische Parallelen auf und dienen gleichermaßen gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Diese Differenzlinien führen allesamt zur ›Veranderung‹ und ›Besonderung‹ von Menschen und der Ungleichverteilung gesellschaftlicher Ressourcen« (Tißberger, 2022, S. 24).

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Involvement and abstinence in research in education and psychoanalysis and the limits of using »foreign« methodological approaches

Summary: This chapter examines the challenges of empirical research with a psychoanalytical orientation, firstly based on key methodological questions and secondly with reference to three different research projects. The author weighs up the opportunities and limitations of using »external« methodological approaches, followed by a discussion on core aspects of proximity and distance in research and, associated with this, the utilisation of researcher’s emotional involvement for empirical findings. Finally, the chapter addresses the limitations and risks of transferring research results to practice partners. With this chapter the author intends to initiate a broader methodological discussion in psychoanalytic pedagogy.

Keywords: empirical research, psychoanalysis, proximity, methods, transfer

Biografische Notiz

David Zimmermann, Prof. Dr., ist Abteilungsleiter für »Pädagogik bei psychosozialen Beeinträchtigungen« an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Trauma/Traumapädagogik, Pädagogik im Strafvollzug, psychoanalytische Pädagogik und reflexive Professionalisierung. Pädagogische Praxis, Empirie und Theoriebildung sind dabei stets aufeinander bezogen.

Kontakt

E-Mail: david.zimmermann@hu-berlin.de