Interaktionsformen und Szenisches Verstehen
Theoretische Grundlagen und klinische Anwendung
DOI:
https://doi.org/10.30820/0938-183X-2024-30-21Schlagworte:
Sozialisations- und Entwicklungstheorie, Psychoanalytisches Verstehen, ErkenntnistheorieAbstract
Ausgehend von klinischen Erfahrungen am Sigmund-Freud-Institut und der gesellschaftskritischen »Frankfurter Schule« entwickelt Alfred Lorenzer im Laufe seines Wirkens ein umfangreiches Theorieund Methodeninventar sowohl für eine sozialisationstheoretische Perspektive des kindlichen Bildungsprozesses als auch für die spezifische Methode des psychoanalytischen Verstehens unbewusster Beziehungsmuster. Als Theorie der Interaktionsformen und als Szenisches Verstehen sind beide Bausteine eingegangen in den Theoriefundus der Psychoanalyse. Schon die innere Natur – der Trieb – ist nicht Biologie alleine, sondern besteht aus sozial hergestellten Szenen. So ist für ihn das Subjekt von Anfang an ein Produkt seiner Beziehungserfahrungen, die anfangs über die Vermittlung durch die Mutter-Kind-Dyade auch sozial hergestellt werden. Mit dieser gesellschaftskritischen Fokussierung ist er vielleicht der radikalste Vertreter einer kritischen Psychoanalyse. Anlässlich seines 100. Geburtstages werden die sozialisationstheoretischen wie methodenspezifischen Gedanken Lorenzers dargestellt und Verbindungslinien zu anderen Theoretikern skizziert. Zur Veranschaulichung des Szenischen als methodischer Grundlage des psychoanalytischen Verstehens im Wechselspiel von Übertragung und Gegenübertragung wird die Interpretation einer Therapie-Situation mit einer traumatisierten Adoleszentin aus einer neueren filmischen Darstellung (In Treatment) entfaltet.Zitationsvorschlag
Dammasch, F. (2024). Interaktionsformen und Szenisches Verstehen: Theoretische Grundlagen und klinische Anwendung. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik, 30(1), 21–47. https://doi.org/10.30820/0938-183X-2024-30-21
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