»Sie schon wieder!«

Die Arbeit an Rahmen und Setting in der Jugendhilfe – eine psychoanalytische Perspektive

Autor/innen

  • Hans-Walter Gumbinger

DOI:

https://doi.org/10.30820/0938-183X-2025-31-169

Schlagworte:

Rahmen, Jugendhilfe, Objektverwendung, Einzelfallbetreuung

Abstract

In der Sozialen Arbeit ist der Rahmen ein komplexes Gefüge, in dem soziale wie materielle, institutionelle und gesetzliche Vorbedingungen wirksam sind. In Körners und Ludwig-Körners Auffassung des Rahmens, die auf Goffman zurückgeht, ist er ein Gebilde, das die Beteiligten unter anderem durch ihre subjektiven, bewussten und unbewussten Vorstellungen zu einer sozialen Situation prägen. Der Rahmen wird in der psychoanalytischen Sozialarbeit häufig hinterfragt und verhandelt. Dieser Beitrag erörtert die in der Kinderund Jugendhilfe geltenden Rahmenbedingungen und beschreibt in einer Falldarstellung die Arbeit mit einem Jugendlichen, der aus unbewussten Motiven den Rahmen immer wieder attackiert und infrage stellt. Beide Akteure ringen um die Herstellung eines geeigneten Rahmens. Mit Konzepten von Winnicott und Oliner kann der Verlauf der Betreuung als Entwicklung des Jugendlichen von der Objektbeziehung zur Objektverwendung und dessen Ängste als Angst vor der eigenen Omnipotenz und der Angst um die eigene Existenz verstanden werden.

Autor/innen-Biografie

Hans-Walter Gumbinger

Hans-Walter Gumbinger, Dr. phil., Dipl.-Soz., ist Teamleiter der psychoanalytisch orientierten Sozialpädagogischen Familienhilfe des Internationalen Bunds in Offenbach. Von 2003 bis 2006 war er Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main.
42020

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Zitationsvorschlag

Gumbinger, H.-W. (2025). »Sie schon wieder!«: Die Arbeit an Rahmen und Setting in der Jugendhilfe – eine psychoanalytische Perspektive. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik, 31(1), 169–189. https://doi.org/10.30820/0938-183X-2025-31-169